Programm

Bergfidele Interventionen

Ein Versuch über einen demokratischen Kunstbegriff. – Ateliergemeinschaft Schulstraße unterwegs.

Wenn Preußen spielt wird im Stadion selten gemalt und man fragt sich, ob die Künstler bereits schon vor Anpfiff verloren haben, wenn sie sich im „falschen“ Milieu bewegen. 11 ausgesuchte Künstler*innen aus dem Kontext der Schulstraße werden sich im bergfidelen Feld tummeln und zwischen Vorurteilen und Frittierfett, Bratwürsten sowie sanktionierten Foulspielen einen künstlerischen Freischuss erlauben. Dieser ästhetische Freischuss ist ein demokratischer Toleranztest des angenommen Fremden und Befremdlichen. Wieviel Distanz kann sich Demokratie, Kunst oder Stadt leisten? Ziel dieses plain-airistischen Demokratieversuches ist es einen überraschenden Kontakt mit Kunstschaffenden herzustellen. Sie skizzieren im Fahrstuhl, an der Bushaltestelle oder bauen die Staffeleien in die Rabatten vor Aldi auf und stellen durch ihre bloße Anwesenheit, den eigenen professionellen und elitären Kunstbegriff in Frage. Ästhetische Strategien aktueller Künstler*innen sind selten demokratisch – sie verfolgen hehre regelmäßig für die „Massen“ unverständliche Zeichensprachen, Codes und Ziele oder aber sie benutzen das „Volk“ / die Bevölkerung für sorgfältig vorbereitete „partizipative“ Ideen. Die bergfidele Intervention bestünde aus einem elffachen Arbeitsauftritt professioneller, bildender Künstler vor Ort – vom Video bis zur Staffelei, vom Speckstein bis zum Bleistift und würde zu einer Ausstellung führen, deren Ergebnis offen ist – deren Herstellungsprozess jedoch in einer demokratischen und niedrigschwelligen Kontaktzone stattgefunden hat.

Werkstatt Demokratie

»Bergfidele Interventionen« ist als Teil der Werkstatt Demokratie hier zu sehen »