Xenia Multmeier
Xenia Multmeier wurde 1967 in Krefeld geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie sowie Sprechwissenschaft und Sprecherziehung in Münster und arbeitet seit 1994 als Regisseurin mit Lyrik- und Theatercollagen. Zahlreiche Fortbildungen im Bereich Tanz und Schauspiel sowie viele Kooperationen mit Tänzer*innen, Musiker*innen und bildenden Künstler*innen prägen ihre Arbeit. Im Jahr 2000 gründete sie das Ensemble „theater en face“, mit dem sie seitdem über dreißig Stücke entwickelt hat.
5 Fragen an: Xenia Multmeier
Dein Festival-Projekt in zwei Sätzen?
Video-/Audioausstellung: Die Videos der preisgekrönten südkoreanischen Performance-Künstlerin Gilsuk Ko thematisieren, wie die brutale Unterdrückung der Demokratiebewegung in Südkorea Anfang der 80er Jahre auf den Einzelnen einwirkt. Audiokunst von theater en face begleitet die eindringlich-berückenden Videos durch hörspielartige Szenen mit Fragen nach Empathie, Nähe und Isolation.
Was hat dich zu diesem Beitrag inspiriert?
Als das Werk entstand, waren es allgemeine Fragen nach der Verarbeitung von Erlebnissen und Erinnerungen von traumatisierten Menschen. Die Aktualität unserer Ausstellung zeigt sich heute, wenn man auf den bitteren, verzweifelten und zugleich unglaublich tapferen Kampf der Menschen in Myanmar und Belorussland für Demokratie schaut.
Was bedeutet Demokratie für dich?
Partizipation, Auseinandersetzung, Transparenz.
Welche Rolle spielt Kunst in einer demokratischen Gesellschaft?
Kann Teil der Auseinandersetzung sein. Kann das Publikum auf einem anderen Kanal als dem von Information und Debatte in ein Thema hineinnehmen.
Was macht Corona mit der Demokratie (und unserem Festival)?
Was macht Corona mit unserer Demokratie? Intensiviert einerseits Prozesse der Auseinandersetzung, andererseits auch der Radikalisierung in der Bevölkerung. Welchen Effekt hat Corona auf unser Festival? Es findet ein Jahr später statt und muss immer noch anders gedacht werden, nämlich unter dem Aspekt, dass Künstler und Besuchende sicher sind.