Jasmin Wilkening

Mein Name ist Jasmin Wilkening und ich arbeite als Theaterpädagogin und freischaffende Regisseurin. Während meines Studiums besuchte ich das Theaterlabor der Universität Münster, absolvierte dort einige Kurse zum Regie- und Rollenstudium und unternahm erste eigene Inszenierungsversuche. Bis heute habe ich meine Liebe zu dieser Arbeit dann immer weiterverfolgt. Ich habe derzeit die künstlerische Leitung inne für ein Theaterprojekt des Projektes „angekommen in deiner Stadt“, in dem jungen Erwachsenen, die geflüchtet sind, die Möglichkeit gegeben wird, sich künstlerisch auszudrücken. Neben diesem Projekt befasse ich mich gerade mit der Wiederaufnahme einer eigenen Inszenierung des Stückes JUDAS von Lot Vekemans und bin auch für die AWO Bielefeld als Dozentin für Theaterpädagogik tätig. Dort gebe ich Fortbildungen für SozialarbeiterInnen und LehrerInnen. Weitere Tätigkeiten umfassen die Leitung in den letzten drei Jahren für das Sprachcamp Theater der AWO Bielefeld für den Standpunkt Sennestadt an der Brüder-Grimm Schule. Dies ist ein Projekt, in welchem in den Schulferien mit Grundschulkindern mit Migrationshintergrund Theaterstücke eingeübt werden. Neben diesen Projekten begleite ich mehrere Theaterangebote in und um Münster, sowohl das studentische „dida“-Ensemble, als auch Gruppen für Jugendliche, wie beispielsweise am Schlaun-Gymnasium. Eine Inszenierung, die mir besondere Freude gemacht hat, war das selbstgeschriebene Stück Presente, welches nach gefördertem Forschungsauslandsaufenthalt in Buenos Aires entstand und dann unter anderem auch im Rahmen des Neue Wände Festivals im Theater Münster aufgeführt wurde. Im Anhang sind noch ein paar Verweise zu einigen meiner Arbeiten.

Berus und ich arbeiten nun schon seit vielen Jahren zusammen im künstlerischen Kollektiv JARUS und freuen uns immer auf neue Projekte!

5 Fragen an: Jasmin Wilkening

Dein Festival-Projekt in zwei Sätzen?

In Al(l)one wird die Isolation (politisch) gefangener Menschen und deren Antrieb diese Zeit zu durchstehen thematisiert. Die Eindringlichkeit des szenisch – performativen Stückes wird durch musikalische Elemente unterstrichen.

Was hat dich zu diesem Beitrag inspiriert?

Die Auseinandersetzung mit den Themen Aktivismus, (Krise der) Demokratie, Gerechtigkeit, Gefangenschaft, Alleinsein und Verbundenheit;

Was bedeutet Demokratie für dich?

Demokratie bedeutet für uns: Debattenkultur, Wahlrecht, Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit.

Welche Rolle spielt Kunst in einer demokratischen Gesellschaft?

Die Kunst ist immer frei, ob Corona oder nicht! Auch die Kritik an der Kunst ist frei! Künstlerische Äußerung und Gegenäußerung sind beide willkommen. Man streitet sich gesittet und trinkt anschließend ein Bier zusammen.

Was macht Corona mit der Demokratie (und unserem Festival)?

Wir haben uns in der Pandemie angewöhnt, Streit und Uneinigkeit als einen Fehler anzusehen. Wir müssen uns aber klar machen, in einer offenen Gesellschaft und auch in einer Demokratie ist der konstruktive Streit das Element, das wir nutzen müssen. Durch die aktuelle Situation und damit zeitweise Einschränkung mancher Grundrechte, wird uns deren Bedeutung auf ganz eindringliche Weise vor Augen geführt und unterstreicht die Brisanz des Festivalthemas.